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Ich bekam einen deutlichen Hinweis per Mail: Die Würde des Menschen sei daher abgeleitet, dass er ein Ebenbild Gottes sei. Damit sitz ich ein wenig ratlos da, gilt dies auch für andere Religionen und für Leute, die nicht an Gott glauben? Das ist ein christlich zentrierter Definitionsversuch, der aus alten Zeiten auf uns kam, sag ich mal mit meinem Halbwissen. Er ist mir in meinem Unglauben zu wenig Begründung für die Selbstverständlichkeit des Seins von Mensch und Welt. Die Würde, von der ich nicht genau weiß, was sie ist, will ich sehen als weltverbessernde, normende Anspruchsformulierung, von uns ausgehend und unser Sein und Verhalten meinend. Es gab sie, seit es denkende Menschen gibt, formuliert wurde sie wohl zuerst in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung 1776, 1789 dann in Frankreich die Revolution mit der "Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte". In Amerka haben das weiße Männer formuliert, die Sklaven hielten. Auch Frankreich war Kolonialmacht. Die Erklärung fing so an: "Alle Menschen sind von Natur aus gleichermaßen frei und unabhängig ....". Irgendwann haben das auch die Nichtgemeinten gelesen und begannen, ihr Freisein einzufordern. Seitdem hat sich die Welt gewaltig verändert, auch wenn das Ziel nicht erreicht ist.

Was bedeutet das konkret für mich? Zum Beispiel: Vor Flüchtlingen brauche ich mich nicht fürchten, ich glaube nicht, das sie mir was wegnehmen werden. Eigentlich bin ich eher neugierig auf sie. Neidisch sein auf Wohlhabende, auf besser Ausgestattete brauche ich nicht, ich bin zuständig für meine Zufriedenheit. Manchmal kann ich auch bei irgendwas helfen, wenn es mir möglich ist und ich Lust drauf hab.

 

Vielleicht für heute bis hier ...